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Privatleben Was mich bewegt

Rituale

Könnt ihr euch auch noch so gut an früher erinnern, als ihr noch Kind wart? Ich kann es noch sehr gut, vielleicht sogar aufgrund verschiedener Rituale.
Z. B. die Weihnachtszeit, immer zum ersten Advent wurden die Fenster weihnachtlich geschmückt, der Adventskranz aufgestellt. Meine Kinderaugen leuchteten, wenn die erste Kerze brannte, wusste ich doch, was das bedeutete, nur 4 Kerzen mussten brennen, bis das Christkind kam :-)
Oder samstags blieb die Küche kalt. Es gab immer Brötchen. Sonntags dafür gab es das „klassische Familienessen“…
Jeden Mittwoch ging ich nach der Schule zu Oma und Opa und dort gab es fast immer Nudelsuppe mit Eistich. Wie ich das liebte. Anschließend ging ich immer zur Vitrine und schaute, ob die schöne Öllampe mit der Spieluhr noch drinstand…

Ja, das sind so Sachen, die wohl immer in meiner Erinnerung bleiben werden und das ist auch schön so :-)

Heute habe ich (bzw. wir) auch wieder Rituale, ohne die ich es mir gar nicht mehr vorstellen könnte.

– Das Frühstück am Wochenende. Seit dem ich mit dem Dürrbi zusammen bin (und das sind mittlerweile über 10 Jahre) haben wir fast jedes Wochenende gemeinsam gefrühstückt. Die ersten 2 Jahren (als er noch in seiner WG wohnte) war es manchmal etwas sparsam, Männer und Einkaufen ;-) Einfach schön, beim gemeinsamen Frühstück, den Tag zu planen…

– Das gemeinsame Abendessen. Das gehört einfach auch dazu. Gemeinsam lecker kochen und dann gemütlich essen. Das ist unsere Zeit, wo wir über den Tag, über uns und über alles andere reden können. Stören darf uns da keiner, sonst gibt’s Haue ;-)

– Wir gehen abends immer zusammen ins Bett und da muss dann meist eine kleine (oder auch größere ;-)) Runde gekuschelt werden, etwas gequatscht wird auch und zum Schluß hört der Dürrbi meistens noch ein Hörbuch oder so und krault mir währenddessen meine Hand, da kann ich dann sooooo gut bei einschlafen. Soooo schöööön :-) Ein „schlaf schön und träum süß“ begleitet von einem Gute Nach Kuss darf natürlich nicht fehlen.

– Wenn ich nachtmittags von der Arbeit heimkomme, mache ich mir erst einen schönen Cappu oder Latte Macchiato, um dann mit meiner Freundin zu telefonieren (alle 2 Tage) Herrlich, wenn man schon um 15 Uhr daheim ist :-)

Habt ihr auch Rituale. Was macht ihr immer, was gehört für euch zum Leben dazu, auf was möchtet ihr nicht mehr verzichten?

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Lustig lustig tralalalala

Tipps für den nächsten Weihnachtsmarkt-Besuch

Mit den folgenden Regeln, sollte der nächste Weihnachtsmarktbesuch ein voller Erfolg werden :mrgreen:


RITUALE ZUM ÜBERLEBEN EINES WEIHNACHTSMARKTES
Das hört sich einfach an, ist es aber nicht, weil es beim Glühwein-Saufen feststehende Rituale gibt, die man unbedingt beachten muss:

  1. Glühwein bestellen
    Ein Glühwein bestellen geht schon mal gar nicht. Damit sagt man, dass man ’ne knickrige Sau ist, keine Freunde hat oder Antialkoholiker ist, quasi das Allerletzte. Also immer mindestens zehn Stück bestellen. Nie vorher abzählen, wie viele Leute um einen herum stehen und dann genau die Anzahl bestellen! Einfach irgendeine Zahl über die Theke grölen.
    Ganz falsch: Die Umstehenden fragen, ob sie überhaupt noch ein Glühwein haben wollen. Wichtige Regel: Gefragt wird nicht – saufen ist schließlich kein Spaß.
  2. Großzügigkeit zeigen
    Wenn der Stoff da ist, nicht blöd rumgucken und überlegen, wem man denn eins in die Hand drücken soll. Am besten die Tassen wild in der Umgebung verteilen, denn nur so zeigt man seine Großzügigkeit. Nur der kleinkarierte Pisser stellt sich da an.
  3. Bezahlen und Nachbestellen
    Wer zahlt wann welche Runde? In der Regel kommt jeder der Reihe nach dran. Ganz miese Wichser saufen die ersten neun Runden an der Theke mit und wenn sie an der Reihe wären, müssen sie plötzlich pissen. Der erste Besteller bestimmt die Dauer des Projekts: Wenn er zwölf Glühwein bestellt, müssen alle solange warten, bis zwölf Runden durch sind. Wichtig ist, dass der Strom nie abreißt.
    Also: Wenn alle noch die Hälfte im Glas haben, sofort die nächste Runde ordern und das neue Glas in die Hand drücken. Was voll peinlich ist: Mit zwei Tassen in der Hand an der Theke stehen. Deshalb ist Tempo angesagt beim reinschütten, ist schließlich kein Kindergeburtstag.
  4. Beschleuniger
    Richtig fiese Schweine bestellen zwischendurch noch ’ne Runde Korn oder die absolute Hölle „Meyers Bitter“, eine Art grünes Schlangengift, das mit dem Eiter von toten Fröschen verfeinert wurde. Hier wird’s ernst. Sollte sich so was andeuten, kann man bloß noch die Flucht ergreifen.
    Merke: Glühweinsaufen auf dem Weihnachtsmarkt kann man mit etwas Planung und Glück überleben; nach Meyers Bitter aber weigert sich sogar der Notarzt, diese Schweinerei wiederzubeleben.
  5. Pausen
    Konsequent durchgezogen, bist Du normalerweise auf’m Platz um halb Neun stramm wie die Kesselflicker. Um diese Zeit kannst du allerdings noch nicht nach Hause, wegen Verdacht auf Weichei. Was also dann? Pause machen!
    Dafür sind in der Regel zwei Sachen vorgesehen:

    • a) Bratwurstfressen
      Vorteil: An der Bude gibt’s kein Meyers Bitter, da bist Du also ’ne zeitlang sicher vor der Alkoholvergiftung. Nun sind aber die Bratwurststände auf Weihnachtsmärkten immer so konzipiert, dass die Nachfrage immer größer ist als das Angebot. In der Bude arbeiten auch meistens Fachkräfte, denen man beim Grillen die Schuhe besohlen kann. Einzige Qualifikation: Sie können mit einem
      Sauerstoffanteil in der Luft von unter 1% überleben. Deswegen wirken sie auch so scheintot. Nun sagt der Laie: „Was für’n Scheiß, das könnte man doch viel besser organisieren. Zackzack kämen die Riemen übern Tresen.“ Falsch, die mickrigen Bratwurstbuden mit den Untoten am Grill sind absichtlich so konstruiert. Hier kann man Asyl beantragen von der Sauferei und je länger man
      auf die Fettpeitsche warten muss, desto größer die Überlebenschance.
    • b) Tanzen
      Im Vergleich zu Bratwurstfressen natürlich die schlechtere Alternative, weil anstrengend und mit Frauen. Aber irgendwann geht halt kein Riemen mehr rein in den Pansen und Du musst in den sauren Apfel beißen. Also zack, einen Rochen von den Bänken gerissen und irgendwie bescheuerte Bewegungen machen. Wenn Du Glück hast, spielt die Kapelle mehr als zwei Stücke und Du kannst Dir ein paar Glühwein aus den Rippen schwitzen. Hast Du Pech, kommt sofort nach dem ersten Stück der Thekenmarsch und Du stehst wieder da, von wo Du gerade geflohen bist.
  6. Sektbar
    Eine richtig gruselige Bude, quasi die Abferkelbox auf’m Weihnachtsmarkt. Hier ist es so voll und so eng, hier bleibst Du auch noch stehen, wenn’s eigentlich nicht mehr geht. Doch der Preis, den Du für die Stehhilfe zahlst ist hoch: Du musst Sekt aus mickrigen Blumenvasen saufen. Ziemlich eklig alles. Wenn’s keine Sektbar gibt, gibt’s meist ’ne Cocktailbar: Cocktail heißt aber nicht Caipirinha
    oder Margherita sondern Hütchen oder Wodka-O. Also vorsichtig: Hier kann’s ganz schnell zu Ende gehen.
  7. Kotzen
    Bevor Du endlich nach Hause darfst, kommt noch ein ganz wichtiger Punkt, nämlich das Kotzen. Klingt zwar scheiße, du wirst aber dankbar sein, wenn Dein Körper Dir dieses Geschenk bereitet. Du hast Platz für neue Bratwürste und vielleicht sogar Glück, dass Du die letzten zwanzig Glühwein noch erwischst, bevor sie Dein Gehirn erreicht haben. Der Profi jedenfalls kotzt oft und gern.
  8. Die Letzten
    So jetzt wären wir auch schon bald beim Nachhause gehen. Haha. Wenn Du aber den Zeitpunkt verpasst hast, und Du kommst vom Pissen oder Bratwurstkotzen wieder an die Theke und es sind bloß noch zwanzig Mann übrig, dann Ätsch: Arschkarte gezogen.
    Ab jetzt geht es um so spannende Sachen wie Fass-Aussaufen (es ist immer mehr drin, als man denkt) oder Absacker trinken. Wenn’s ein Meyers Bitter ist, kannst Du Dir gleich den Umweg über den Notarzt sparen und den Bestatter anrufen. Jeder passt jetzt auf, dass keiner heimlich abhaut. Die ersten sacken einfach so vor der Theke zusammen, damit sie jedenfalls nicht noch mehr saufen müssen.
    Vorteil dieser Phase des Weihnachtsmarkts: Du musst nicht mehr extra zur Toilette latschen für Pissen und Kotzen: geht jetzt alles vor Ort.
  9. Nach Hause gehen
    Fällt aus. Mach Dir keine Illusionen: alleine schaffst Du´s nicht mehr. Taxis gibt’s nicht in der Nähe, und wenn, würden sie Dich bestimmt nicht mitnehmen. Deine Frau kommt nicht, um Dich zu holen, die ist froh, dass dieses Wrack nicht in der Wohnung liegt und der Gestank in die Polstermöbel und Gardinen zieht. Was bleibt ist…
  10. Der Morgen danach
    Du wirst wach von einem Zungenkuss, wie Du ihn noch nie in Deinem ganzen Leben gekriegt hast. Leidenschaftlich küsst Du zurück. Dann machst Du Deine verklebten Augen auf und blickst in das fröhliche Gesicht des zottigen Köters von dem Glühweinfritzen. Und mit einem eigenen Beitrag zum Thema Würfelhusten fängt der Tag wieder an. Dein Kopf fühlt sich an wie nach einem Steckschuss.
    Jetzt hilft nur noch: Stütz-Glühwein bis die Maschine wieder halbwegs normal läuft.

(per Mail erhalten)